67 neue Mucher Lebensretter für die Stammzellenspende

Statistisch gesehen – laut Daten der DKMS – erhält in Deutschland alle zwölf Minuten ein Patient die schockierende Diagnose Blutkrebs. Global betrachtet sind es sogar nur noch alle 27 Sekunden. Die wirksamste Behandlungsmethode gegen Blutkrebs ist die Stammzelltransplantation. Weil zwischen Spender und Empfänger viele Gewebemerkmale übereinstimmen müssen, ist die Suche nach einem Spender mitunter ein langer Weg. Dies hat sich die DKMS zum Auftrag gemacht. Mehr als 11,5 Millionen Menschen sind bei der DKMS registriert. Eine Registrierung ist ab 17 Jahren möglich, eine Stammzellspende ab 18.

 

Die Kapazitäten des Registrierungsraums sind zwischenzeitlich vollkommen erschöpft. Eine Schlange bildet sich vor dem Raum. Es ist das Ende eines zweiteiligen Vortrags zur Stammzellspende, um Patienten mit der Diagnose Blutkrebs eine neue Hoffnung auf Heilung geben zu können.

Insgesamt 67 Mitglieder der Schulgemeinschaft der Gesamtschule Much (Schüler wie Lehrer) treffen nach den Vorträgen des Aachener Studenten Sebastian Quaisser (23) und ihrer eigenen Lehrerin / Kollegin Manuela Schneider-Ulbricht die Entscheidung, sich bei der DKMS registrieren zu lassen. „Ich finde es schlimm, dass viele Menschen, vor allem auch junge Menschen durch die Krankheit das Leben nicht mehr so leben können, wie vor der Krankheit und leiden. Wenn ich damit Menschen helfen kann und sie gesund werden, dann mach ich das gerne“ schildert die Schülerin der elften Jahrgangsstufe Hannah Feltgen ihre Beweggründe.

Schulleiterin Andrea Friedrich begrüßt die Jahrgänge 10, EF, Q1 und Q2 in der Aula der Gesamtschule Much und schildert die Beweggründe und die Bedeutung dieser Registrierungsaktion. Die Organisation der Veranstaltung wird unterstützt durch die drei Schulsanitäterinnen Judy Gadau, Lina Hubrig und Luisa Pletl, die ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sowie ihre Lehrer bei den Abläufen der Registrierung begleiten und für Fragen bereitstehen.

Während Sebastian Quaisser, der als Volunteer für die DKMS arbeitet und selbst aus Neunkirchen-Seelscheid kommt, den Schülerinnen und Schülern zunächst kurzweilig erklärt, was Blutkrebs eigentlich ist und welche Therapiemöglichkeit wie abläuft, fesselt Manuela Schneider-Ulbricht sowohl ihre Schülerinnen und Schüler als auch ihre Kollegen mit dem Bericht über ihre eigene Spende. Ihre Schilderungen zeigen, dass man auch trotz einer geringen Wahrscheinlichkeit als Spender tätig werden kann. „Als ich aus dem Urlaub zurückkam, erhielt ich eine Nachricht, dass ich als möglicher Spender infrage komme“, erzählt sie. Nach einem Telefonat sei alles vergleichsweise schnell gegangen. „Nach einem Gesundheitscheck und der Vorbereitung auf die Stammzellenentnahme, folgte der Entnahmetermin in einer Kölner Klinik. Die Zeit während des mehrstündigen Aufenthalts habe ich mit Netflix schauen verbracht“, berichtet sie weiter. Sie schließt mit den Worten: „Sowohl vor meiner Spende als auch insbesondere danach habe ich mich einfach gut gefühlt.“ Vor kurzer Zeit erhielt Manuela Schneider-Ulbricht die Information, dass ihre Spende nach Italien ging und dort einem Jungen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren das Leben gerettet hat.

 

Text: Carsten Dählmann

Bild 1: Schulleiterin Andrea Friedrich begrüßt die Teilnehmenden (Foto: Carsten Dählmann)

Bild 2: Die Aula ist gut gefüllt (Foto: Giulia Akbas, Schülerin Q1)

Bild 3: Organisationsteam: Manuela Schneider-Ulbricht (Lehrerin und Spenderin), Andrea Friedrich (Schulleiterin), Carsten Dählmann (Organisator), Sebastian Quaisser (DKMS), v. l. n. r. (Foto: Simon Weiss)

Bild 4: Manuela Schneider-Ulbricht berichtet von ihrer Spende (Foto: Carsten Dählmann)

Bild 5: Der Registrierungsraum steht für den Ansturm bereit (Foto: Carsten Dählmann)

 

 

Fotoserien

DKMS 2023 (MO, 27. März 2023)

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Veröffentlichung

Mo, 27. März 2023

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